Nokia-N8-Prototyp Russische Justiz eingeschaltet
Zitat:Nokia-N8-Prototyp Russische Justiz eingeschaltet
Nokia hat die russische Justiz eingeschaltet, um einen Prototyp des kommenden Symbian-Smartphones N8 wiederzubekommen.
Die russische Webseite Mobile Review hatte im April 2010 einen vernichtenden Test des N8-Prototyps veröffentlicht. Eldar Murtazin ist Chefredakteur der Mobile Review und er ist in den Besitz eines N8-Prototyps gelangt.
Als Nokia das Gerät offiziell im April 2010 vorstellte, veröffentlichte er einen vernichtenden Testbericht des neuen Topprodukts aus Finnland.
Nach Angaben von Nokia hat das Unternehmen vor einigen Wochen Murtazin aufgefordert, den Prototyp an Nokia zurückzuschicken, weil das Unternehmen der rechtmäßige Besitzer des Geräts sei.
Auf diese Aufforderung hat Murtazin nach Ansagen von Nokia nicht reagiert. Als Reaktion darauf hat Nokia die russische Justiz eingeschaltet.
Diese hat Murtazin dann prompt während seines Urlaubs angerufen und einige Fragen zu der Webseite Mobile Review gestellt, berichtet er in einem Blogbeitrag. Von einem Versuch der Kontaktaufnahme von Nokia ist darin nichts zu lesen.
Stattdessen berichtet Murtazin, er habe wiederholt versucht, mit Nokia in Kontakt zu treten und berichtet von einem gescheiterten Treffen mit einem Nokia-Mitarbeiter im vergangenen Jahr.
Die russische Justiz habe Murtazin vorgeworfen, Firmengeheimnisse von Nokia verraten zu haben, schreibt er. Diese Anschuldigungen weist er zurück, da er weder einen Vertrag noch eine Vertraulichkeitsvereinbarung mit Nokia geschlossen habe.
Wie Murtazin an den N8-Prototyp gelangt ist, ist nicht bekannt. In Nokias Blogbeitrag zu dem Fall betont der Handyweltmarktführer wiederholt, dass sich Murtazin auf Anfragen von Nokia nicht gemeldet habe und der Konzern sich daher gezwungen sah, die Justizbehörden einzuschalten.
Nokia betont, dass die Einschaltung der Justiz nichts mit dem harschen Testbericht des N8 zu tun habe. Stattdessen wolle Nokia den N8-Prototyp zurückhaben, der dem Unternehmen gehöre.
Nokia hat Berichte dementiert, der Handyhersteller habe die Abschaltung der Webseite Mobile Review verlangt. Nach Nokias Auffassung liegt es nun in der Hand der russischen Justiz, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Welche das im Einzelnen sein werden, ist offen. Zunächst ist wohl eine Vernehmung von Murtazin geplant. Er hat angekündigt, seinen Urlaub zu unterbrechen und dafür nach Moskau zu fahren. (ip)
Quelle: golem.de