01.07.2010, 18:54
Zitat:Vergesst einmal gedanklich jegliche “Testberichte” oder “Meinungen” oder “Vermutungen” oder was sonst noch alles über Symbian^3 derzeit im Web so kursiert.
Das stammt größtenteiles von einer Version, die vielleicht zu Zweidrittel fertig ist oder in vielen Fällen sogar nur von “Hören-Sagen”. Ich habe für euch die wichtigsten Fakten zusammengestellt, die sich – selbst am Nokia N8 ausprobiert – wie folgt lesen:
• Symbian^3 (S^3 genannt) ist eine Weiterentwicklung von S^1 (S60 5th Edition).
Es gibt keine revolutionären neuen Funktionen, sondern viel Arbeit im Detail, sprich Feintuning. Speziell wurde dabei aufs Touch-Feeling und auf eine hohe Geschwindigkeit Wert gelegt.
Das merkt man gleich beim ersten Kontakt – es läuft alles flüssig und verzögerungsfrei. Selbst bei der aktuellen Vorversion von S^3 am Nokia N8.
Eine endgültige Aussage kann ich erst dann bekunden, wenn die finale Version im Handel erhältlich ist. Aber es kann ja noch besser werden
• Es laufen 99% der Applikationen, die auch unter S60 5th Edition laufen.
99% deshalb, da man nie ganz sicher sein kann, ob wirklich dann alle einwandfrei rennen. Ein Punkt ist dabei aber ganz wichtig: Mit Symbian^3 hält die Funktionen “1-Click” Einzug. Das heißt, wenn man mit dem Finger länger auf ein Objekt (beispielsweise ein Foto oder eine Datei) tippt, dann öffnet sich ein Pop-Up-Fenster mit den möglichen Funktionen – beispielsweise Löschen, Senden, Verschieben oder Kopieren. Dies muss der Entwickler in seiner Applikation extra für S^3 anpassen. Mit anderen Worten: Die Applikationen werden laufen, den Komfort des 1-Click entscheidet der Entwickler, ob und wann er ihn uns mit einem Update liefert.
• Wie vom N97/N97mini & Co schon bekannt, gibt es bei S^3 einen Homescreen, der mit Widgets gefüllt werden kann. Bereit stehen insgesamt drei davon, die einzeln ein- bzw. ausblendbar sind. Wer mag, kann also einen Homescreen verwenden oder auch deren drei. Eine Neuerung ist die Anzahl der verfügbaren Widgets, die bis zum Marktstart zahlreich sein werden. Derzeit ist in der Vorversion eine Handvoll drinnen. Widgets können auch mehrfach verwendet werden. Das ist beispielsweise beim E-Mail-Widget interessant, wenn man zwischen beruflich und privat unterscheiden mag. Noch immer einzigartig: Der Homescreen funktioniert sowohl im Hoch- als auch im Querformat. Die Widgets werden dabei beim Drehen automatisch angepasst!
• Da das N8 einen kapazitiven Touchscreen besitzt, lässt sich auch – wer es mag – Pinch & Zoom mit den Fingern nutzen. Diese Funktion steht in mehreren Applikationen bereit – beispielsweise im Web-Browser, bei den Fotos oder bei den E-Mails.
• Es gibt einen neuen Task Manager, der kleine Screenshots der laufenden Programme anzeigt. S^3 liefert echtes Multitasking, d.h. aktive Applikationen laufen aktiv weiter und verabschieden sich nicht in den Hintergrund. Das S^3 darauf optimiert ist, gibt es kein Ruckeln beim Hin- und Herschalten und auch der Stromverbrauch ist dadurch nicht besser oder schlechter. Es ist daher immer wichtig das Gesamtsystem zu sehen und nicht einzelne Komponenten daraus.
• Es werden mehrere Kalender unterstützt, die farblich gekennzeichnet werden. So kann man beispielsweise – gleichzeitig – einen privaten und einen beruflichen Exchange-Kalender verwenden. Da die Synchronisation individuell einstellbar ist, gibt’s dann eine klare Trennung im Kalender.
• Völlig überarbeitet wurde der Music Player, der nun eine wunderschöne Animation der Cover – “Cover Flow” genannt – liefert. Sowohl im Hoch- als auch im Querformat. Selbst bei einer größeren Anzahl an gespeicherten Songs gibt’s da kein Zucken beim Durchscrollen. Kleines Detail am Rande: Wenn man einen Kopfhörer verwendet und diesen absteckt, so schaltet der Music Player automatisch auf Pause.
• Da Daten-Roaming i.d.R. ein kostspieliges Vergnügen ist, gibt es unter S^3 drei Möglichkeiten: Entweder man kümmert sich nicht darum (so wie ich mit 3LikeHome in Italien) und lässt jegliche Datenverbindungen auch bei Roaming zu. Oder man lässt das System bei jeder Verbindung ins Internet nachfragen, was zu tun sein. Oder man tippt auf “nur WLAN” und es erfolgt gar keine Verbindung ins Internet via Funknetz.
• Es steht ein neuer E-Mail-Client bereit, der mehrere Accounts verwalten kann, sich mit Exchange versteht und HTML beherrscht. Mehr kann ich erst dazu sagen, wenn ich das N8 im Alltag laufen habe.
• Die Suche nach gespeicherten Kontakten beim Telefonieren wird mit “Easy Dialing” viel bequemer. Ab dem Tippen des ersten Buchstaben werden am Bildschirm sogleich die möglichen Kontakte angezeigt.
• Der Video-Player unterstützt alle gängigen Formate, beispielsweise auch DivX. Speziell am Nokia N8 mit 720p Videos und HDMI-Ausgang ein Highlight!
• Neu dabei ist in den Mitteilungen die Funktion “SMS Threads”. Damit werden SMS-Konversation viel übersichtlicher dargestellt.
• Fein ist auch die Funktionalität von Bluetooth. Anhand des Nokia N8: Man kann beispielsweise gleichzeitig eine Bluetooth-Tastatur, eine Bluetooth-Maus sowie eine Bluetooth-Headset anschließen und verwenden. Und wer noch andere Bluetooth-Geräte nutzen will, der koppelt sie einfach dazu.
• S^3 unterstützt auch USB OTG (On-the-Go). Damit lassen sich USB-Festplatten ans Smartphone anstecken und verwenden. Die Einsatzgebiete sind da sehr vielfältig – beispielsweise zum Sichern von Dateien, zum Speichern von Fotos und Videos oder zum Nutzen umfangreicher Präsentationen.
• S^3 unterstützt auch HDMI. Damit lässt sich das Smartphone (wenn es so wie das Nokia N8 Mini-HDMI eingebaut hat) an einen Beamer oder Fernseher anschließen und in bis zu 720p HD-Qualität wiedergeben.
Meine Meinung: Der Ersteindruck war mal positiv. Ich muss aber immer wieder betonen, dass es sich noch um eine nicht finale Version von S^3 handelt. Die Dauer des Ausprobierens war auch zu kurz, um endgültige Aussagen treffen zu können. Da es leider noch keine Testgeräte vom N8 für die Presse gibt, müssen wir uns noch ein wenig gedulden, bis der umfangreiche Bericht über S^3 kommt. Dann gibt’s passende Videos und viele Screenshots.
Quelle: s60.at
Ich dachte mir, das könnte euch interessieren, auch wenn der Text schon ein Paar Tage alt ist.